Der Entschluss
Wer sich langsam oder spontan entschlossen hat, sein Leben leichter zu machen, auszumisten, auf Zero Waste umzustellen und bewusster zu leben, ist oft überwältigt von der Fülle an Informationen und Baustellen. Mir ging es jahrelang so, bevor ich dann eines Tages endlich angefangen habe (Wie ? – das erfährst du in den folgenden Schritten sowie im Blog).
Was ist überhaupt nachhaltig und ökologisch und was nicht? Darf ich da noch online bestellen? Beim Supermarkt um die Ecke einkaufen? Meine bisherigen Plastikgefäße weiterbenutzen?
Will man „besser“ leben, erwartet man viel zu große Einschränkungen im täglichen Leben, und viel zu viele neue Dinge, die man lernen und beachten muss – obwohl man doch eh schon so wenig Zeit hat. Zumindest ging es mir so.
Mein absoluter Starter-Tipp: Gib dir Zeit, ganz in Ruhe und ohne Stress umzudenken und neu zu lernen. Nicht dogmatisch.
Statt gleich wieder das Handtuch zu werfen sollte man sich klar machen, dass es immer mehrere Stufen gibt und es für die meisten einfacher ist, sich in bequemen Schritten langsam umzustellen statt gleich radikal alles zu ändern. Es geht bestimmt immer noch besser, aber perfekt soll nicht das Ziel sein.
z.B. im Auto allein fahren -> Fahrgemeinschaft bilden -> Öffentliche Verkehrsmittel -> Fahrradfahren.
Mit den folgenden 3 Schritten kommst du schon ein ganzes Stück weit, um dein Leben einfacher zu machen, dir mehr Zeit zu gönnen und minimalistischer und nachhaltiger zu leben.
1.) Mehr Zeit schaffen.
Mir hat es sehr geholfen, fast alle Newsletter abzubestellen, viele Benachrichtigen (Instagram, Facebook, WhatsApp!) auszuschalten oder am besten das Handy stundenlang ganz aus der Hand zu legen und seine E-Mails z.B. nur 2x am Tag zu checken.
Und mir täglich eine Liste mit nur ganz wenigen Punkten zu machen, die ich an dem Tag erledigen möchte.
Ganz ganz wichtig: Single Task! Wirklich nur auf das konzentrieren, was man gerade macht, denn man verliert unheimlich viel Zeit, Energie und Nerven damit, sich immer wieder in eine Aufgabe hineinzudenken bevor man weitermachen kann.
Am Abend schalte ich das Handy in den Flugmodus und es wird morgens immer erst wieder eingeschaltet, wenn das Wichtigste erledigt ist.
Unerwünschte Werbung (Post), die du jedes Mal sowieso direkt entsorgst, kannst du abbestellen, in dem du dich z.B. in die Robinsonliste einträgst.
Benötigt man die Abos aller youtube Kanäle? und wenn die liebsten ein Video herausbringen – ist das thema überhaupt relevant/interessant? Oft schaut man nur aus Gewohnheit, weil es eben ein neues Video gibt.
Weniger Prokastination zu Hause und am Arbeitsplatz ist live changing – Alle kleinen Dinge werden am besten sofort erledigt. Das Bett gemacht. Kleider weggeräumt statt über den Stuhl gehängt. Teller gleich abgewaschen oder die Spülmaschine geräumt. Spart Zeit und gibt Klarheit.
Bei der Arbeit gilt: Was man in weniger als 2 Minuten erledigen oder beantworten kann, sollte man am besten sofort machen und nicht weiter aufschieben, um es sich immer und immer wieder anzuschauen.
2.) In Ruhe aufbrauchen, dann erst vor dem Neukauf prüfen:
- Brauche ich das Produkt wirklich?
- Gibt es hier eine nachhaltigere Variante?
Man kann z.B. seine bisherige Kosmetik durch Naturkosmetik ersetzen. Oder in Unverpackt Läden kaufen. Oder sogar selber machen, mit Ölen und anderen Produkten, die man vielleicht zu Hause hat.
Für die Reinigung eines Babypos kann man wieder zurück zu Waschlappen und Wasser gehen, statt in Plastik verpackte Feuchttücher zu verwenden.
Es gibt vieles in waschbar – Wattepads, Stilleinlagen, Trockentücher, Putzlappen, Stoffwindeln, um nur einige Beispiele zu nennen.
Selbst Drogeien bieten mittlerweile Bambuszahnbürsten an.
Man kann besser größere Packungen kaufen, das spart insgesamt Verpackungsmaterial.
Und weniger online bestellen, und wenn dann lieber viele Dinge zusammen statt jeden Tag eine Kleinigkeit (CO2 Transportwege).
Grundnahrungsmittel lassen sich prima im Unverpacktladen holen, teilweise bieten Bioläden auch Reis & Co. zum selber Abfüllen an.
Auf Wochenmärkten lässt sich das Obst in den mitgebrachten Stoffbeutel füllen.
Und wer nicht alles ersetzen und unsetzen kann und möchte, macht einfach nur den Teil, der geht.
Nach einer Zeit macht es auch Spaß, selbst kreative neue Wege zu entdecken, wie sich im Alltag Müll vermeiden lässt und nachhaltigere Wege finden lassen.
3.) Ausmisten.
Wer nach Schritt 1 etwas mehr Zeit gewonnen hat oder sich diese nehmen kann, kann unheimlich viel Motivation durchs Ausmisten erhalten. Hier kann man auch prima aufteilen: Ein Wochenende die Küche, ein Wochenende den Bücherschrank, ein Wochenende den Kleiderschrank und schon hat man wichtige Bereiche entschlackt.
Die ausgemisteten Sachen am besten auch nicht einfach wegwerfen, sondern verkaufen, verschenken, spenden, tauschen – Möglichkeiten gibt es viele, siehe z.B. hier.
Das Leben lässt sich danach natürlich noch weiter verschlanken. Was lässt sich noch alles reduzieren außer Gegenständen im Haus?
- Verträge
- Konten
- Dokumente (ggf. scannen und entsorgen, wenn man sie nicht in Papierform aufbewahren muss)
- Apps auf dem Handy (vor allem ShoppingApps)
- so ziemlich alles, was man seit 1 Jahr nicht mehr gebraucht hat
- Hobbies, die einem mehr Stress als Freude bereiten
- Ziele, die man seit Jahren vor sich herschiebt aber doch nie angeht (Französisch/Zeichnen lernen, Marathon laufen… muss und möchte man das wirklich?)
- Freundschaften, wenn sie einem schon lange mehr Bauchschmerzen als Freude einbringen
Was fällt euch noch ein? Schreibt es gerne als Kommentar unter die Seite!
Das reicht dir nicht und du möchtest so richtig konkrete Tipps? Ok, dann:
- spar zu Hause Energie
- nimm von jetzt an immer eine kleine Tüte mit zum eventuellen Einkaufen
- verzichteauf Coffee to Go (wenn dann nur mit eigenem Becher oder bleib doch einfach mal 5 Minuten sitzen)
- iss möglichst regionale Produkte
- trinke nur Leitungswasser (statt Mineralwasser)
- konsumiere weniger Fleisch
- vermeide Flugreisen – sie sind fürs Klima natürlich katastrophal. Wenn du allerdings nicht darauf verzichten kannst oder willst, kannst du das hier zumindest ein wenig ausgleichen.
Das gefällt oder reicht dir so nicht? Dann frage auch gern ein nachhaltiges Coaching bei mir an für Hilfe beim Einstieg in das neue Leben 🙂